Ulrich H. Rose vom 24.03.2008

Diese Abhandlung hatte ihren gedanklichen Ursprung am 24.03.2008 und wurde fertiggestellt am 21.08.2008.
Am 08.07.2014 wurde diese Version nochmal überarbeitet.
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Untertitel: War und ist das freie Denken für die Menschen überhaupt möglich?

Vorab:

Nachfolgend gibt es von ein- und demselben Wort zwei Schreibweisen: DenKen und denken.
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Frei denken können:

Evtl. ist bekannt, dass das Gehirn für das DenKen ca. 20% der benötigten Gesamtenergie des Köpers verbraucht. Für das Denken werden nur ca. 1% an Energie verbraucht. Achte auf DenKen und Denken!

Das DenKen, welches auf einen von 250 Menschen zutrifft, verbraucht 20% der Gesamtenergie.
Das Denken, welches auf über 99% der Bevölkerung zutrifft, verbraucht deutlich weniger (1%) Energie.

Einschub am 12.11.2015: Um die 2 vorangegangenen Sätze besser zu verstehen lies das erste Drittel des Buches "Schnelles Denken, langsames Denken" vom Wirtschaftsnobelpreisträger" Daniel Kahneman. Das "schnelle Denken" verbraucht wenig Energie. Das "langsame Denken" die besagten 20%. Ende Einschub

Bei den meisten Menschen läuft statt des DenKens ein Wiedergeben der Speicherinhalte im Gehirn ab.
Dieser Prozess des Wiedergebens verbraucht bedeutend weniger Energie.
-> siehe dazu Wissenwiedergeber

1. Um überhaupt zum DenKen zu gelangen, wie ich es vielfältig in Definition-Bewusstsein.de beschreibe, ist es notwendig vier Voraussetzungen (A-D) beim Auffüllen des Gehirns mit neuen Informationen zu schaffen.

Diese Voraussetzungen beim Auffüllen des Gehirns:

A.
Zu sich ehrlich zu sein und zugeben können.

B. Außerdem nach Wahrscheinlichkeiten denken können.

D.h., jede neue Information muss vor dem Einlagern ins Gehirn nach Wahrscheinlichkeiten geprüft und danach mit dem bisherigen Speicherinhalt verglichen werden, um dann nach Wahrscheinlichkeiten als „wahrscheinlich mehr richtig“ oder als „wahrscheinlich mehr falsch“ ablegen werden.
Dabei ist folgende Regel zu beachten: Auch eine scheinbar 100%ig richtige Information ist nicht zu 100% abzulegen. Damit ermöglichst Du es Dir diskussionsfähig zu bleiben und schaffst die Voraussetzung mit Deiner Umwelt kommunizieren zu können, ohne diese Umwelt von vornherein als dumm abzustempeln, oder umgekehrt, Du verhinderst, dass Dich die Umwelt mit Deiner absoluten Meinung (zu Recht) ablehnt.

Das DenKen, von dem ich rede, das kann nur erfolgen,
wenn Du beim Erstbefüllen deines Gehirns folgendermaßen vorgehst:

C.
Das Einzulagernde musst Du zuerst einmal dahingehend prüfen, ob Du es selbst verstanden hast.

- für den Fall, dass Du es nicht verstanden hast solltest Du Dir die Frage stellen: Wozu speichern?
Dies, sich diese Frage zu stellen, das ist ein aktiver Denkprozess.
Anderenfalls kommt es zum „auswendig Lernen“ einer Sache, die Du nicht wirklich verstanden hast.
Dies bedeutet einen Zuwachs an Unverständnis, und das willst Du doch nicht, oder?

- der nächste Schritt wäre, wenn Du das Einzulagernde nicht verstanden hast, es durch Vergleichen mit Deinem bisher Eingelagertem doch noch in Teilen zu verstehen und den zu verstehenden Teil einzulagern - nach Wahrscheinlichkeiten!

- dann gibt es noch Verständnis-Fehler zu Begriffen in Sätzen, deren Bedeutung nicht sicher geklärt ist.
Hier verweise ich auf das Durchdenken von schwierigen Begriffen mit der BeLo (DI), der Begriffserschließungslogik.
Erst, wenn ein Begriff nach solch einem Denkprozess noch haltbar ist, erst dann sollte man ihn auch in einem Satz akzeptieren und verwenden.
Ansonsten macht der Satz keinen Sinn und es macht dann auch keinen Sinn, solch einen Satz einzulagern - oder auszusprechen.

Wenn Du Dir nicht selber zugeben kannst, einen Begriff falsch eingelagert, d.h. ohne Sinn eingelagert zu haben, dann bist Du mit Deinem Versuch des DenKens auch schon am Ende.

Das Einlagern im Gehirn sollte immer dem Sinn (DI Was ist ein Begriff? und was bedeutet der Begriff "Sinn"?) nach verlaufen.

Aus diesem Grunde macht es keinen Sinn, Sätze mit unklaren Begriffen dem Sinn nach abzulegen.

Warum? Der Sinn des Satzes fehlt wegen des darin enthaltenen, nicht geklärten Begriffes.
Solche Sätze machen keinen Sinn.
Solche Sätze sind in diesem Falle schwachsinnig = dem Sinne nach schwach.


D. Für den Fall, dass Du das, in Dein Gehirn Einzulagernde, verstanden hast, erst dann bitte:

- die neuen Informationen dem Sinn nach ablegen,

- die neuen Informationen nicht als fertige Bausteine ablegen, d.h., nicht wortwörtlich ablegen.

Nur wenn Du die neuen Informationen „dem Sinn nach“ in Deinem Gehirn abgelegt hast, kannst Du diese Informationen später auch wieder dem Sinn nach abgreifen. Dies hat auch noch den zusätzlichen Vorteil, dass Du bei diesem aktiven Denkprozess zusätzlich andere, abgelegte Informationen leichter damit verknüpfen kannst.

Wenn Du nur stur Dein auswendig Gelerntes abgreifst, dann geht das kreative Verknüpfen mit anderen Informationen viel schwerer vonstatten. In diesem Falle bist Du nur der Wissenwiedergeber von fremdem = angelerntem Wissen!



2. Das DenKen setzt in Deinem Gehirn nur ein, wenn Du beim Wiedergeben Deiner Speicherinhalte diese Speicherinhalte immer wieder neu und assoziativ = vernetzend abgreifst.

Ich denke, dass diese Beschreibung des aktiven Denkprozesses verstanden werden kann und daraus auch gefolgert werden kann, dass dabei mehr Energie verbraucht wird, als nur beim Wissenwiedergeben.

Zumindest bei mir funktioniert das DenKen so.

Dieses DenKen hat auch noch den Vorteil kreativ zu sein = auf neue Gedanken zu kommen.

Dieser letzte Satz ließ mich an mein erstes Verkauf- und Rhetorik-Seminar in der Hamburger Börse im Jahr 1977 bei Herrn Friedmann oder Friedemann erinnern. (nicht zu verwechseln mit dem viel jüngeren Michael Friedemann. Den Herr Friedmann, dann ich meine, der dürfte heute ca. 85 Jahre alt sein)
Wir waren damals 35 Teilnehmer.

Unter anderem ging es darum Assoziationsketten zu bilden.

Wir bekamen damals vom Seminarleiter vorgegeben, dass wir uns gedanklich im Auto, vor dem Lenkrad sitzend, befinden und von dieser Position aus Assoziationsketten bilden sollten.

Dann wurden wir nach ca. 5 Minuten nach unseren Assoziationsketten gefragt.

Zu meiner Überraschung war ich der Einzige, der schon nach dem 3. Wort aus dem Auto weg – und ganz woanders war.

Meine Assoziationskette damals: Lenkrad – lenken – Gott – glauben - Leid – Kriege ………

Alle andere verblieben sehr lange oder nur im Auto und assoziierten z. Bsp. Lenkrad, Geschwindigkeitsmessgerät, Drehzahlmesser, Blinker, Schalthebel, Sitz, Armlehne, u.s.w.

Nachbetrachtung vom Jahr 2014 aus zu diesem „anderen“ Assoziieren und meinem nachfolgenden Berufsweg:
Ich erreichte durch mein „anderes DenKen“, das „kreativere“ DenKen immer Spitzenpositionen, trotz meines damals schon ausgeprägtem „Ehrlichsein“, welches dazu führen konnte, dass ich manche Firmen wegen einiger, dort beschäftigter "schräger Typen" mied.
Vielleicht war es gerade dieses „Ehrlichsein“, welches mich so erfolgreich sein ließ.

Diese Nachbetrachtung habe ich aus folgendem Grunde geschrieben:
Ich will Dich dazu bringen in der heutigen Zeit, wo es (leider) nur um Profit geht, wo es darum geht clever und cool zu sein, mal darüber nachzudenken, wie es wäre, wenn Du stattdessen ehrlich bist.

Nur wenn Du ehrlich zu Dir und Anderen bist, gelangst Du zu freiem DenKen.


Ulrich H. Rose vom 10.10.2014

Lies auch die Nr. 319 "Die immaterielle Gedankenwolke"
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Wenn es den Menschen gut geht, dann werden sie geistig träge.
Wenn es den Menschen schlecht geht, dann sind sie geistig rege.

Ulrich H. Rose vom 24.03.2008

Bedingungen des Erfolges im Leben sind ...

Bedingungen des Erfolges im Leben sind ... Bedingungen des Erfolges im Leben sind Urteil, Erfahrung, Initiative und Charakter – die Bücher bieten nichts davon! Die Bücher sind nützliche Nachschlagwerke, und es ist durchaus unnütz, lange Fragmente aus ihnen im Kopf zu behalten. Spruch von Gutave Le Bon

Diese Gedanken von Gustave Le Bon zeigen mir, dass er DENKEN konnte.

In ähnlicher Weise beschreibe ich mein DENKEN:
Lies dazu die Nr. 54 "Wie funktioniert mein Gehirn" und dort das Unterkapitel "Nicht auswendig lernen wollen"

Wenn es den Menschen gut geht, dann ...

Wenn es den Menschen gut geht, dann ... Wenn es den Menschen gut geht, dann werden sie geistig träge. Wenn es den Menschen schlecht geht, dann werden sie geistig rege. Spruch von Ulrich H. Rose vom 24.03.2008


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