Ulrich H. Rose vom 23.11.2011

Der Rückgang der Philosophie hat folgende Ursachen:


1. Eine wichtige und richtungweisende Erklärung lieferte mir GOOGLE
.

Die wichtigsten Suchwörter, die ich dazu verwendet habe, sind:
Philosophie (deutsch, portugiesisch und französisch),
la filosofia (spanisch),
philosophy (englisch),

Suche zum Keywort „Philosophie“ in Deutschland am 23.01.2011 über GOOGLE INSIGHTS:
http://www.google.com/insights/search/#q=%22philosophie%22&geo=DE&cmpt=q

Wenn man sich die Übersichten zu den Wörtern „Philosophie“ „ la filosofia“ „philosophy“ ansieht, dann wird sehr schnell und überdeutlich, dass das Interesse an der Philosophie bei den Menschen groß ist, die in den Ländern leben, wo mit hoher Wahrscheinlichkeit die Unterdrückung des freien Geistes unterstellt werden kann.

Egal, welche Statistik man auch betrachtet, die Menge der Klickraten zu den Wörtern „Philosophie, la filosofia, philosophy“ gehen seit den letzten 8 Jahren kontinuierlich zurück.

Zum spanischen Begriff „la filosofia“ führen weltweit eindeutig und mit Abstand die Kubaner, gefolgt von Ecuador, Bolivien, Guatemala, Panama, Kolumbien, Mexiko, Uruguay, Peru und der Dominikanischen Republik. Auffällig ist, dass unter diesen ersten Zehn Spanien und auch Argentinien nicht vorkommen.

Zum englischen Begriff „philosophy“ sind die weltweit höchsten Klickraten aus Malawi, Nigeria, Philippinen, Äthiopien, Simbabwe, Tansania, Kenia, Ghana, Sambia und Botsuana zu verzeichnen. Auffällig ist, dass unter diesen ersten Zehn nicht die USA und England sind.

Zum deutschen, französischen und portugiesischen Begriff „Philosophie“ sind die weltweit höchsten Klickraten aus Gabun, Mali, Burkina Faso, Togo, Senegal, Elfenbeinküste, Kamerun, Haiti, Benin und Mauretanien zu verzeichnen. Auffällig ist, dass unter diesen ersten Zehn Deutschland, Brasilien, Frankreich und Portugal nicht zu finden sind.

In Deutschland gibt es folgende Reihenfolge (und in Klammern die Einwohnerzahlen) Berlin (3,4 Mio.), Mecklenburg-Vorpommern (1,6 Mio.), Thüringen (2,2 Mio.), NRW (17,9 Mio.), Hamburg (1,7 Mio.), BW (10,7 Mio.), Sachsen (4,2 Mio.), Bayern (12,5 Mio.), Rheinland-Pfalz (4,0 Mio.) und Schleswig-Holstein (2,8 Mio.).

Wenn man die weltweiten Klickraten zum Begriff „Philosophie“ auswertet, so fällt eindeutig auf, dass in den Krisenregionen, in armen Ländern, in Ländern mit instabilen, politischen Verhältnissen, die Menschen den Begriff „Philosophie“ überproportional anklicken.

Hier gibt es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen sozialen Brennpunkten = leidende Menschen und – dem Suchen des Begriffes „Philosophie“.

Daraus schlussfolgernd ergibt sich:
- die Menschen in politisch instabilen Ländern sind stärker an der Philosophie interessiert
- die Menschen in politisch stabilen Ländern sind nicht oder weniger an der Philosophie interessiert
- leiden die Menschen in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen am meisten. Sind dort die sozialen Brennpunkte in Deutschland? Man könnte es so herausdeuten, oder?

2. Was könnten die Hintergründe für das Interesse oder Desinteresse an der Philosophie sein?

Eine plausible Erklärung könnte sein:
Wenn es den Menschen gut geht brauchen sie keine Hilfe, müssen sie nicht Hilfe suchen.
Wenn es den Menschen schlecht geht, dann brauchen sie Hilfe, dann suchen sie nach Hilfe.

Suchen die Menschen Hilfe in der Philosophie? – Ich denke, eindeutig ja!
Finden die Menschen Hilfe in der Philosophie? – Ich denke, eindeutig nein!

3. Jetzt zum wesentlichen Hintergrund dieses Gedankenganges:

Das, was diese Zahlen ausdrücken – und die ich zum ersten Mal am 23.01.2011 im Web fand – das denke ich in ähnlicher Weise schon seit über 10 Jahren:

Die Philosophie ist sehr wichtig für die Menschen, vor allem für die hilfesuchenden Menschen, nur – in der derzeitigen Art und Weise und Verpackung, wie sich die Philosophie präsentiert, ist sie nicht begreifbar und vermittelbar.

D.h., die Philosophie, die Philosophen werden gesucht, nur helfen – in welcher Art auch immer, das tun sie nicht, das können sie scheinbar nicht.

4. Warum können die Philosophen, warum kann die derzeitige Philosophie den Menschen nicht helfen?

Weil die Philosophen nicht verstanden werden und die Philosophie nicht verstanden wird. Nicht vom einfachen Menschen auf der Straße und auch nicht von den intellektuellen Menschen. Der Hauptgrund ist, dass die Philosophen sich strategisch ausrichten und lieber Fragen stellen anstatt Antworten zu geben. Lies Dir die Nr. 246 "Die Bankrotterklärung der Philosophen an das DENKEN" aufmerksam durch. Dort wird Dir auch erklärt warum Philosophen und Politiker lieber Fragen stellen, anstatt zu antworten.

Seit gut einem Jahr gebe ich in vielfältiger Weise von mir, dass ca. 80% der Philosophen nicht wissen, was „Philosophie“ bedeutet. Begründet habe ich das hinlänglich in der Nr. 124: Was ist Philosophie? und der Nr. 144 + Gedanken zur Hermeneutik. In Folge dieser vielen Interpretationen (Hermeneutik) wurde VIELES – das anfangs gut und klar formuliert war – soweit verkompliziert, dass daraus eine eigene – nicht mehr zu begreifende Wissenschaft, die jetzige Philosophie wurde. Dazu beigetragen, zu diesem Wirrwarr des Denkens in der Philosophie hat eindeutig Immanuel Kant. (Nr. 206)

Wenn die Philosophie vor über 2.000 Jahren noch das klare, unverfälschte Denken war, so hat sie heute diesen Anspruch gänzlich, vor allem durch Immanuel Kant verloren.
-> siehe dazu auch die Nr. 289 "Heraklit neu entdeckt"

Wie soll ein einfacher, geknechteter, hilfesuchender Mensch oder auch ein intellektueller, geknechteter, hilfesuchender Mensch bei der „jetzigen Philosophie“ Hilfe finden?

Der Anspruch auf Hilfe der vielen einfachen, geknechteten, hilfesuchenden Menschen ist nachvollziehbar, nur die „jetzige Philosophie“ mit den denktoten Philosophen wird diesem Anspruch nicht mehr gerecht.

Die „jetzige Philosophie“ kann diesem Anspruch nicht mehr gerecht werden,
da sie sich weit von sich selbst, vom klaren, unverfälschten Denken entfernt hat.


Abhilfe ist dringend notwendig, aber scheinbar nicht umsetzbar. Siehe dazu "Der blinde Fleck beim Denken" (DI) und die Nr. 130 „Die Philosophie ist die Grundlage alles Wissenschaften


5. Mein Forderung:

In den Schulen muss auf der Grundlage der Philosophie, dies ist „Das klare, unverfälschte Denken“ alles Weitere aufgepfropft werden.
Wenn die Philosophie die Grundlage für alle Fächer in den Schulen wird, dann haben später Politiker, Demagogen, Kirchen und Sekten geringere bis keine Chance mehr unsere Kinder zu verführen
.
_____________________________________________

Einschub am 05.05.2018: Im Nov. 2011 konnte ich "Das klare, unverfälschte Denken" noch nicht kürzer beschreiben. Begonnen hatte ich am 30.10.2009 damit "mein Denken" mit "DENKEN" zu beschreiben. Am 19.03.2017 entschied ich das noch leicht verwechselbare "DENKEN" durch das kaum zu verwechselne "DenKen" zu ersetzen. Dieses DenKen wäre sinnvoll - auch für die Philosophie. Ende Einschub

Und zum
DenKen ein weiterer Einschub am 09.09.2018: Gehen wir mal zu Sokrates zurück von dem es heißt, dass er mit seiner unerbittlichen Fragetechnik die abendländische Philosophie begründet hat. Ihm wird auch unterstellt, dass folgende 2 Zitate von ihm sind "Je mehr ich weiß, desto mehr weiß ich, dass ich nichts weiß." und "Ich weiß, dass ich nichts weiß." (auch Cicero, Platon und Einstein werden hier als Urheber immer wieder genannt) Erst mal diese 2 Zitate logisch aufgelöst. Sie können nur so gesagt und auch gemeint worden sein: "Je mehr ich weiß, desto mehr weiß ich, dass ich wahrscheinlich nur einen kleinen Teil des Wissens weiß." oder kürzer: "Je mehr ich weiß, desto mehr weiß ich." Nur das ist logisch und richtig, alles andere ist mehr oder weniger Quatsch. Nun zu einem größeren Quatsch, dass die Fragetechnik in der Philosophie - so wie sie Sokrates parktizierte - sinnvoll ist. Denke dabei an den LINK Nr. 246 weiter oben! Warum hatte Sokrates diese Fragetechnik angewandt? Richtig und er sagte es auch noch selbst, es ging darum die Zuhörenden zum Denken anzuregen. An diesem Punkte angekommen, da arbeite ich mal mit einer Unterstellung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sokrates mein DenKen meinte und die Zuhörenden davon abbringen wollte, zu Nachplapperern oder Wissenwiedergebern zu werden. Damit wäre auch die Überschrift hier beantwortet. Der Rückgang der Philosophie hat unter anderem die Ursache, dass statt Antworten zu geben sich immer mehr Fragen auftürmen. Das ist nicht die Philosophie, die Sokrates meinte und liebte und verkörperte: Die Liebe zu Weisheit oder den Weg, hin zur Weisheit. Querverweis dazu auf Heraklit (Nr. 289), von dem Sokrates VIELES übernahm und den Rest - den er nicht verstand, den glaubte er. Ende Einschub am 09.09.2018
______________________________________

Jetzt zurück vor den beiden Einschüben:
Das hört sich so wunderbar an, nur, warum ist dies nicht umsetzbar, dass die Philosophie die Grundlage für alle Fächer in den Schulen wird?
Antwort A: Diejenigen, die die Macht haben, wollen die Macht nicht aufgeben oder Teile der Macht abgeben, es sei denn, sie werden dazu gezwungen. -> Siehe dazu die Nr. 53a "Machtausübung durch die Soziopathen unter uns"
Antwort B: Das ergibt sich aus den beiden Einschüben vom 05.05. und 09.09.2018. Die Philosophen müssen zu den wichtigen Fragen des Lebens Antworten geben. Dazu ist es nötwendig - auch nach Sokrates - mit dem DenKen zu beginnen.

Diejenigen, die scheinbar aktuell (23.01.2011) die Macht haben, können sich, wie jetzt in Ägypten geschehen, mittels Facebook und Twitter organisieren, um die wirklich Mächtigen zur Aufgabe zu zwingen, nur was kommt danach?
Danach kommen mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit neue Machtstrukturen mit neuen Mächtigen.

Einschub am 15.10.2014 und rückblickend auf diese Gedanken hier vom 23.01.2011: Es war scheinbar für mich leicht vorauszusagen, was kommt = neue Machtstrukturen. Zusätzlich haben wir heute die Krisenherde Ukraine, Syrien und IS. Im Hintergrund sind immer Soziopathen zu finden, die ihre Macht ausbauen - bis sie durch größere Macht gestoppt werden. Beten hilft hier nicht, denn da verliert man seinen Kopf, wie uns die IS zeigt. Noch mal: Zu stoppen sind Soziopathen nur durch größere Macht. Ende Einschub

Auch hier wird die Philosophie keine Hilfe anbieten können, weil sie selbst, die Philosophie durch die Hermeneutik zu komplex und zu mächtig geworden ist, um noch vom Einzelnen verstanden zu werden, und weil die gleichen Machtprinzipien auch die Philosophie beherrschen!!!

Es ist eine kleine Elite Intellektueller, welche die Philosophie zu ihrem Machtausbau missbraucht – ohne dass es das Volk merkt, merken kann. Auch die Philosophen selbst sind sich nicht bewusst, nach welchen Machtprinzipien sie handeln. Siehe dazu, wenn nicht schon vorher geschehen "Der blinde Fleck beim Denken" (DI) und Bewusstsein (Nr. 52)


6. Wie kann es besser werden, wenn die Philosophie, welche die Grundlage aller Wissensgebiete sein müsste, in sich faul ist und weiter fault?

Eine weitere Frage: Wie soll es besser werden, wenn die Mehrzahl der Philosophen, die das klare unverfälschte Denken beherrschen sollten, sich schwachsinnig der Hermeneutik ergeben, nur noch Wissenwiedergeber sind, und ihrem unbewussten Machtstreben verfallen sind um populistische Meinungen kundtun, nur um Geld zu scheffeln?
-> siehe dazu auch die Nr. 240 "Kritik an Richard David Precht und DIE ZEIT "Über Richard David Precht und seinen Artikel „Stellt die Schule auf den Kopf“ in „DIE ZEIT Nr. 16“ vom 11.04.2013 und die Nr. 337 "Peter Sloterdijk - armes Menschlein" und zuletzt meinen "Appell an alle Philosophen" (ER)

Abhilfe schaffen würde nach meinen Überlegungen (und weil die Philosophie keine wirkliche Hilfe darstellt – obwohl händeringend von Hilfesuchenden der ganzen Welt gesucht) nur das Einpflanzen von „Antiaggressions-Chips“ in die Gehirne der Menschen, oder wir überlassen Robotern die Herrschaft über uns. Siehe dazu "Die Zukunft der Menschheit" (DI)
Nur die Crux liegt darin, dass jemand diese Roboter programmieren müsste. Ein Erdling sollte es wegen der fehlenden Intelligenz nicht sein. Und unter den wenigen Weisen auf dieser Erde, die es nach meinen Vorstellungen hier geben könnte, denjenigen zu finden, der beim Programmieren dieser Roboter nicht doch gerade irgendwelche Störungen in seinem Gehirn erleidet – durch Krankheit, durch falsche Nahrungszufuhr, durch unkontrollierte Dopamin- oder Serotoninschübe, u.s.w., - nein - das ist ein zu unsicheres Unterfangen, welches auch in der Zerstörung der Erdlinge und vielleicht sogar der Erde münden könnte.

Einschub am 18.05.2016: Neuerdings tauchen "Hirnoptimierer" auf, die mittels einer Kopfkappe, welche die Hirnströme ermittelt, unter den Stichworten "Neurofeedback" und "Hirnstimulation" Konzentrationsstörungen, wie AHDS, minimiert. Ein Experte für Neurotechnologie sei hier genannt: "Zack Lynch" Was resümiert er u.a.: "Er glaubt an das große Geschäft" Meine Anmerkung zu diesem Resümee: Zack Lynch sollte mal bei sich den Gehirnoptimierer anwenden! Ende Einschub

Bei den aktuellen Machtstrukturen (ER), die wir auf dieser Erde haben bin ich mir auch nicht sicher, ob die Erdlinge sich hier an ihren eigenen Haaren aus dem Sumpf von Macht und Intrigen herausziehen können.


Die indirekte Antwort habe ich schon mehrmals gegeben:
Wir Menschen sind nicht intelligent.
Wir können vielleicht über intelligente Prinzipien diskutieren, nur leben können wir sie nicht.
Ulrich H. Rose vom 23.01.2011

D.h. wir haben die große Chance uns selbst zu zerstören.
Wenn wir weiter nach den uns bekannten – aber unbewusst ablaufenden – Machtstrukturen handeln, dann werden wir diese Chance auch nutzen.

Denn wir Lebewesen auf diesem Planeten Erde im Jahre 2011 sind alles nur Tiere.

Wir Menschen unterscheiden uns keinen Deut von den Tieren, wenn man die selbstzerstörerischen und lebenserhaltenden Triebe als Maßstab nimmt.


7. Deshalb liebe Menschen und vor allem Wissenschaftler:

Macht empirische Studien, um meine Erkenntnis "Der blinde Fleck beim Denken" (DI) bestätigt zu sehen, dass wir Menschen nicht intelligent sind.
Wenn diese Erkenntnis in den Schulen gelehrt wird, dann kann der Einzelne vielleicht erahnen, wie er ist und vor allem erahnen, was ihn im späteren Leben erwartet und/oder was der Sinn des Lebens sein könnte:

A. Durch Gescheitheit an die Hebel der Macht zu gelangen um zu Raffen und demzufolge Leid und Unglück über die Menschen zu bringen, oder

B: Durch intelligentes Verhalten ein liebevolles Miteinander zu leben mit der Folge "glücklich zu sein"

Wenn nach intelligenten Regeln das liebevolle und rücksichtsvolle Miteinander der Menschen ausgerichtet wird und wir intelligentes Verhalten in unseren Schulen lehren und dann auch danach leben, erst dann gibt es Hoffnung für uns auf ein freidvolles Leben miteinander.

Nachsatz:
Mir ist klar, wie illusorisch diese, meine Forderung nach intelligentem = liebvollem und fürsorglichem Verhalten der Menschen ist.

Nur, wann wollen wir damit anfangen????????? Doch jetzt und sofort, oder?

Und die erste Voraussetzung dazu?????????????
-> Den Soziopathen unter uns die Macht nehmen, da sie uns ALLE (direkt oder indirekt) in der Hand haben.

Ulrich H. Rose vom 23.01.2011 und veröffentlicht am 17.05.2011
_____________________________________________________________________________

Passender Querverweis auf die Nr. 185 "Das Denken in den Epochen"

Siehe auch meine Idealvorstellung eines besseren Lebens, die Nr. 263 "Die Menschlichkeitsfabel von Ulrich H. Rose"

Weitere Domians = www.Definition-Intelligenz.de + www.Erkenntnis-Reich.de