Ich empfehle Dir die überarbeitete Version vom 08.03.2017 in Definition-Intelligenz.de zu lesen. Hier der LINK zu "Wie wirklich ist die Wirklichkeit?" (DI)
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Wie wirklich ist die Wirklichkeit?
Von Ulrich H. Rose vom 22.11.2001 und geringfügig ergänzt am 25.03.2002 + 07.01.2005
plus einem Schlusskommentar vom 27.09.2014
Die Wirklichkeit ist das Ergebnis von Kommunikation - auch mit sich selbst.
Die Wirklichkeit ist das Ergebnis der geführten Gespräche, der Erlebnisse (ob positiv, ob negativ) mit unseren Freunden, Feinden, Kollegen, Partnern, Zufallsbekanntschaften, Familienmitgliedern und im Umgang mit den Behörden und Institutionen.
Die Wirklichkeit hängt in hohem Maße von der gelebten Wahrhaftigkeit ab.
Wahrhaftigkeit bedeutet „Die Wahrheit sprechen und leben in Übereinstimmung mit den menschlichen Grundwerten."
Einschub am 06.11.2015: Damals, 2001, versuchte ich noch die Wahrheit durch das Wort "Wahrhaftigkeit" zu steigern.
Damals wusste ich noch nicht, dass die Wahrheit (Nr. 272) nicht zu steigern ist.
Deshalb aus heutiger Sicht: Wahrheit = Wahrhaftigkeit. Ende Einschub
Dieser letzte Satz reicht aber nicht aus um uns Menschen davon zu überzeugen, dass es gut ist „wahrhaftig“ zu sein, da die Wahrheit aussprechen und leben nicht in allen Lebenssituationen vorteilhaft erscheint.
Hierfür gibt es Beispiele genug, wie dem Todgeweihten die Wahrheit sagen u.s.w.
Außerdem gilt die Wahrheit als sehr vielfältig interpretierbar und ist mit erheblicher Selbsttäuschung verbunden.
Tatsächlich gibt es nur ein glasklare Wahrheit.
(-> siehe auch die Nr. 119 "Was ist eine Lüge?" und die Nr. 214 "Gedanken zur Wahrheit und Lügen von Fabiano", um die Wahrheit besser zu verstehen) + die Nr. 272 vom 17.10.2014 "Was ist die Wahrheit"
Im Beziehungsgeflecht hat ein jeder gelernt, dass mache Dinge, die von der eigenen Sicht aus betrachtet und eindeutig nicht widerlegbar sind und nur einen Schluss, eine Wahrheit zulassen – trotzdem vom Anderen anders betrachtet werden. Der Andere hat eine „andere Wahrheit“ parat!“ Warum dieses?
Im Überlebenskampf hat sich der einzelne Mensch seit Urzeiten Taktiken und Verhaltensweisen zurecht gelegt, die es ihm ermöglichen scheinbar unbeschadet aus heiklen Situationen zu entkommen.
Beispiel
Im Kampf unterliegt jemand. Um für sich selbst die Niederlage einigermaßen erträglich zu machen
und aus der Situation nicht als totaler Verlierer hervorzugehen macht man sich vor:
"Wenn ich an diesem Tage nicht dieses oder jenes Problem gehabt hätte, dann wäre ich der Sieger gewesen." Dies ist Typ A.
Typ A
Er bereitet sich nicht für die nächste Auseinandersetzung optimal vor, da er nicht wahrhaftig gedacht, da er sich was vorgemacht, sich angelogen hat. Die Wirklichkeit ist gebeugt worden.
Die Folge: Beim nächsten Aufeinandertreffen wird der „Hätte-Effekt“ verstärkt hervortreten
und die Selbstmotivation etwas zu verbessern wird unterdrückt.
Weitere mögliche Folge: Man traut sich nichts mehr zu, wird hilflos und sucht sich Ersatzbefriedigung auf Betätigungsfeldern, wo man dem Gegner (evtl.) überlegen ist und überspielt/vergisst die Niederlagen.
Gesamtfolge: Man verdrängt die Tatsachen und schafft sich eine „neue Wahrheit/neue Wahrheiten“.
Verloren geht dabei die Differenzierungsmöglichkeit. (Wo bin ich besser, wo bin ich weniger gut)
In unserer heutigen Gesellschaft und im Kampf um die Positionen in einer Firma ist dies ähnlich:
Die Mittel beim Kampf sind nicht mehr die Keulen, es sind die schon vorhandenen Hierarchien und die aus der Hierarchie heraus sich ergebende Sprache seinem Mitarbeiter, Vorgesetzten, Untergebenen gegenüber.
Ein Untergebener will sich gegenüber einem Vorgesetzten keine Blöße geben und beschönigt Fakten, er bildet sich neue Wahrheiten.
Ein Vorgesetzter will sich gegenüber einem Untergebenen keine Blöße geben und wird eigene Fehler nicht zugeben wollen, behauptet sich durch brüchige Argumente und durch Lautstärke. Damit der Vorgesetzte vor sich selbst nicht als Lügner dasteht muss er sich eine neue Wahrheit bilden.
Generell findet man bei Menschen, die sich was vormachen, sich und andere anlügen nicht alle menschlichen Grundwerte in sinnvoller Ausgewogenheit vorliegen.
Die menschlichen Grundwerte sind:
Zugeben können = ehrlich, freundlich, hilfsbereit, höflich und zuvorkommend, sich bedanken können, sich entschuldigen können, loben können, ohne Bedingung geben können, wissen, was ein Versprechen ist und Versprechen einhalten, Liebe geben.
Daraus folgt
Wer die "menschlichen Grundwerte" verinnerlicht hat kommt infolge seines Denkens mit größerer Wahrscheinlichkeit zu „besseren Wahrheiten“ und zu wirklicheren Wirklichkeiten.
Wer die "menschlichen Grundwerte" nicht in großem Maße verinnerlicht hat kommt mehr zu den, an die eigenen Befindlichkeiten angepassten Wahrheiten und zu verfälschten Wirklichkeiten.
Am schrecklichen Beispiel des 11. Sept. 2001, des Terroranschlages in New York kann nach Wirklichkeiten gesucht werden:
Die eine, wie auch die andere Seite hat ihre Wirklichkeit/Wahrheit. Nur wer hat recht?
Was ist wirklich wahr?
Nur wer erkennt, dass die folgenden, gegenteiligen Begriffe untereinander zusammen gehören wird auch erkennen, wie wirklich z. Bsp. die Religionen sind.
glauben – wissen
Religion – Wissenschaft
unlogisch – logisch
Ideologie – Wirklichkeit
Hass/Liebe – Liebe
Zwang – Freiheit
Die Tendenz in der Religion führt hin zu Intoleranz dem Anders-Gläubigen gegenüber.
Der Gläubige ignoriert eher die Wirklichkeit.
Wichtig ist, dass alles hier Geschriebene und die sich evtl. dahinter verbergenden Aussagen auch nur einer Wahrscheinlichkeit unterliegen, die Jeder für sich selber annehmen und/oder deuten kann – oder auch nicht.
D.h., auch aus der Gedankenrichtung eines Gläubigen gedacht kann sehr viel Wahrhaftiges entstehen, dass von der Wahrscheinlichkeit her betrachtet besser sein kann, als meine Ausführungen.
Wenn wir alle z. Bsp. den besten Satz aus der Bibel: „Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst“ verstehen und tatsächlich leben würden, wir hätten das Paradies auf Erden.
Wenn dies so gelebt würde von den Gläubigen, dann bin ich sehr gerne ein gläubiger Mensch.
Die wirkliche Wirklichkeit kann in größerem Umfang von Menschen erfasst werden, die
a. die "menschlichen Grundwerte" erkannt haben und leben, oder leben nach dem Motte „Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst“
b. wissen, dass der Glaube sich durch Wissen reduzieren wird und letztendlich nur Wissen übrig bleibt.
= glauben heißt/bedeutet nicht wissen
Typ B
Der richtige = wahrhaftige Ansatz wäre: An diesem Tage zu dieser Stunde war der Gegner besser/überlegen gewesen.
Folgeüberlegung von Typ B: "Was muss ich unternehmen, um beim nächsten Zusammentreffen besser zu sein und wie kann ich meine Siegchancen zu erhöhen."
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Zusammenfassung Wie wirklich ist die Wirlichkeit?
Es gibt keine 2 oder mehr Wirklichkeiten, es gibt immer nur die eine Wirklichkeit.
Wer etwas anderes behauptet, der ist einer = seiner Selbsttäuschung erlegen.
Die Selbsttäuschung beginnt immer mit dem "nicht zugeben können"
Wer nicht zugeben kann, der macht sich was vor, der belügt sich.
Infolge dessen wird auch die Umwelt belogen.
Eines der Resultate aus dem Selbstbetrug und dem sich Anlügen ist die Wirklichkeit zu den eigenen Vorteilen zu beugen.
Solche Menschen sprechen dann von mehreren Wirklichkeiten oder mehreren Wahrheiten.
Traut diesen Menschen nicht, die Euch so etwas erzählen.
Sie wollen Euch nur verwirren um Euch ihre eigene, zusammengebastelte Wirklichkeit unterzuschieben.
Die Folge wird sein, dass sie Macht über Euch erlangen. Lasst das nicht zu!
UHR vom 27.09.2014
-> zugeben (können) = Nr. 53
-> nicht zugeben können = Soziopathen = Nr. 53a
Zwei Fragen mit Antworten
Wann bin ich frei im Kopf ?: Wenn ich vor einer Entscheidung stehe. (Peter Bieri, schweizer Philosoph)
Wann bin ich glücklich ?:
Wenn ich Bewusstsein und Unterbewusstsein in Einklang bringe. Ulrich Rose vom 03.12.1996
Bestes Beispiel hierfür: Verliebt sein.
Ergänzungen am 12.07.2015:
Ich möchte auf den Satz (ganz oben) "Während man kommuniziert findet Wirklichkeitsverfälschung statt" eingehen.
Jetzt, im Jahre 2015, und 14 Jahre später, nachdem ich diese Abhandlung Nr. 48, "Wie wirklich ist die Wirklichkeit" geschrieben habe, fiel mir das Buch von Daniel Kahneman, einem israelisch-US-amerikanischer Psychologen, dem Wirtschafts-Nobelpreisträger von 2002, in die Hand.
Daniel Kahneman, * 05.03.1934 in Tel Aviv, israelisch-US-amerikanischer Psychologe und emeritierter Hochschullehrer, entwickelte mit Amos Tversky die "Prospect Theory"
In seinem Buch "Schnelles Denken, langsames Denken"* (Originaltitel: "THINKING, FAST and SLOW") beschreibt er z. Bsp. auf der Seite 146 unter "Die Tendenz, eher zu glauben als zu zweifeln", dass unsere Repräsentation der Wirklichkeit mehr Sinn ergibt, als vorhanden ist.
Die Wirklichkeitsverfälschung ist vielen Effekten geschuldet, die er mit Amos Tversky über Jahrzehnte entdeckt hat.
Als ein Beispiel sei der "HALO-Effekt" genannt, den ich als den stark, die Wirklichkeit verfälschenden "Erste-Eindruck-Effekt" beschreiben würde.
* Die englischsprachige Originalausgabe erschien im Oktober 2011, die deutsche Übersetzung im Mai 2012.
Zum Glück (oder durch Zufall?) hatte ich 2001 den Satz "Während man kommuniziert findet Wirklichkeitsverfälschung statt" gewählt.
Diesen Satz möchte ich heute, am 12.07.2015 um Folgendes ergänzen:
Das Wort "kommuniziert" ist nicht nur auf die Kommunikation mit der Außenwelt zu verstehen, es ist auch auf die "interne Kommunikation" mit sich selbst zu verstehen und den vielfältigen Täuschungen, denen man dabei erliegt.
D.h., die sogenannte "Wirklichkeit" ist nach Daniel Kahneman eine "selbstgemachte Wirklichkeit" und stimmt somit mit den Aussagen vieler Philosophen im Sinn überein.
Dem, dieser Aussage der Philosophen und in diesem Zusammenhang betrachtet, möchte ich auch nicht widersprechen.
Hier verstehe ich die vielen Ausführungen von Daniel Kahneman und auch die der Philosophen.
Bei mir geht es 2001 - im Vergleich zu den Aussagen von Daniel Kahneman und den Philosophen - weiter mit den zwei Sätzen:
- Die Wirklichkeit hängt in hohem Maße von der gelebten Wahrhaftigkeit ab.
- Wahrhaftigkeit bedeutet „Die Wahrheit sprechen und leben in Übereinstimmung mit den menschlichen Grundwerten."
Das bedeutet, dass ich Wege aufzeige, um die Wirklichkeit aus der Sicht eines DENKERS besser erfassen zu können.
Im Zusammenhang mit den Ausführungen von Daniel Kahneman kann es auf meine Frage "Wie wirklich ist die Wirklichkeit" von mir nur eine diffuse Antwort geben:
"Die Wirklichkeit ist felsenfest! Nur vom System 1 + 2 des Menschen (= dem schnellen und langsamen Denken) aus beurteilt, ist die Wirklichkeit nicht einheitlich, nicht wirklich erfassbar."
UHR vom 12.07.2015
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Die Wirklichkeit hängt in hohem Maße ...
Spruch von Ulrich H. Rose zur Wirklichkeit Die Wirklichkeit hängt in hohem Maße von der gelebten Wahrhaftigkeit ab. Wahrhaftigkeit bedeutet: "Die Wahrheit sprechen und leben in Übereinstimmung mit den menschlichen Grundwerten".
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Wahrheit ist das, was richtig ist.
Wahrheit ist das, was richtig ist. .. Spruch von Ulrich H. Rose vom 17.10.2014 (Aus der Nr. 272 "Was ist die Wahrheit?")
LINK zur Nr. 272 "Was ist die Wahrheit?"
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Während man kommuniziert findet ...
Während man kommuniziert findet ... Während man kommuniziert findet Wirklichkeitsverfälschung statt. Die Wirklichkeit hängt in hohem Maße von der gelebten Wahrhaftigkeit ab. Wahrhaftigkeit bedeutet „Die Wahrheit sprechen und leben in Übereinstimmung mit den 10 menschlichen Grundwerten“. Spruch von Ulrich H. Rose vom 22.11.2001
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Manche Menschen sprechen von mehreren ...
Manche Menschen sprechen von mehreren ... Manche Menschen sprechen von mehreren Wirklichkeiten oder mehreren Wahrheiten. Traut diesen Menschen nicht, die Euch so etwas erzählen. Sie wollen Euch nur verwirren um Euch ihre eigene, zusammengebastelte Wirklichkeit unterzuschieben. Die Folge wird sein, dass sie Macht über Euch erlangen. Lasst das nicht zu! Spruch von Ulrich H. Rose vom 29.09.2014
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Schenke einem Menschen viel mehr Geld als ...
Schenke einem Menschen viel mehr Geld ... Schenke einem Menschen viel mehr Geld als benötigt wird. Danach zeigt sich meistens, wie er/sie wirklich ist. Spruch von Ulrich H. Rose vom 24.07.2019
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Dass wir Dinge nicht sehen, nicht anfassen ...
Dass wir Dinge nicht sehen, nicht anfassen ... Dass wir Dinge nicht sehen, nicht anfassen, nicht fühlen können, beweist nicht, dass es sie nicht gibt. Amadou Hampâté Bâ, afrikanischer Schriftsteller und Ethnologe, zwischen 1960 und 1970 war er für die UNESCO tätig, * 1900/1901 in Bandiagara, Mali, † 15. März 1991 in Abidjan, Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste), Erklärung von Ulrich H. Rose zum Spruch von Amadou Hampâté Bâ: Wenn wir Dinge nicht sehen, nicht anfassen, nicht fühlen können, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass es a. keine Dinge, sondern b. Hirngespinste sind. Dann besteht da noch eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, dass wir uns täuschen - verbunden mit einer hohen Wahrscheinlichkeit getäuscht worden zu sein. Meine Alternative zum obigen Spruch - und positiv formuliert - ist: Wenn wir Dinge sehen, anfassen, fühlen können, beweist das mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass es sie gibt. Ulrich H. Rose vom 21.03.2016. Und ein weiterer Spruch von heute, vom 21.03.2016: Sätze mit "nicht", vor allem mit vielen "nicht" sind mit sehr großer Vorsicht zu begegnen, da sie von der Wirklichkeit ablenken. Einem weiteren und weisen Ausspruch zur Wirklichkeit von Amadou Hampâté Bâ stimme ich voll und ganz zu: "Im Universum und in allen Reichen der Schöpfung ist alles Schwingung. Nur die Verschiedenheit der Frequenzen hindert uns daran, die Wirklichkeiten, die wir unsichtbar nennen, wahrzunehmen. Spruch von Amadou Hampate Ba zur Wirklichkeit. Kurz durch "Im JETZT ist ALLES" am 10.12.2009 von mir ausgedrückt. Ulrich H. Rose vom 21.03.2016
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Wer die Wirklichkeit, dies ist die Wahrheit, nicht wahrhaben will, der glaubt.
Wer glaubt, der will nicht wissen ...
Wer glaubt, der will nicht wissen ... Wer glaubt, der will nicht wissen, was die Wahrheit ist. Der Hintergrund: Wer glaubt, der fürchtet sich vor der Wahrheit. Der weitere Hintergrund: Zugeben, dass man/frau einem Irrglauben aufgesessen ist, das kann man/frau kaum bis nicht. Deshalb wird jeder Glaube so lange verteidigt, bis der Teufel rauskommt. Und der Teufel kommt ganz sicher raus. Wo sollte der Teufel sonst herkommen, als aus dem Glauben? Spruch von Ulrich H. Rose vom 30.10.2018
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Hier geht es weiter zur Nr. 49 "Lebensprinzipien allgemein"