Mann sollte sich davor hüten alles erklären zu wollen oder zu müssen,
vor allem dann, wenn es sich um Begriffe handelt, die so fiktiv sind,
dass sie – bei intensiverer Betrachtung und intensivem Nachdenken
– als nicht existent oder nicht real existent erkannt werden.


Beispiele:

Gott:
Der deutsche Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel erklärte (sich?) die „Dreifaltigkeit / Dreieinigkeit Gottes“
Er dachte nicht weit genug nach und übersah dabei, dass es vorher den Begriff „Gott“ zu erklären gilt.
Da es Gott nicht gibt ist es schwachsinnig* alle Begriffe, die mit Gott verknüpft sind, erklären zu wollen oder zu müssen.
* im Sinne schwach.


Die verlorene Zeit, die gewonnene Zeit:
Da nur der jeweilige, der gerade vorhandene Moment einigermaßen als sicher und existent erfasst und begriffen werden kann und die Vergangenheit und die Zukunft sich im Empfinden jedes einzelnen Menschen unterschiedlich darstellen, und die Zeit, wie wir seit Einstein wissen wohl relativ ist, aus diesem Vorgenannten sollte man es tunlichst vermeiden die gewonnene oder die verlorene Zeit erklären zu wollen. Weitere Überlegungen dazu spare ich mir, da das sonst ins Uferlose führt.



Die Menschenwürde ist unantastbar:
(Artikel 1 Absatz 1 des deutschen Grundgesetzes)
Das Problem liegt beim Wort Würde.

1. Die Selbstbestimmung des Menschen bezeichnete Giovanni Pico della Mirandola als erster mit Würde. * 24. Februar 1463 in Mirandola (Emilia- Romagna); † 17. November 1494 in Florenz, italienischer Philosoph

2. Würde bedeutet laut Brockhaus: Die einem Menschen kraft seiner inneren Wertes zukommende Bedeutung; auch Bezeichnung für die dieser Bedeutung entsprechende achtungsfördernde Haltung.

3. Meiner Meinung nach ist es schwer diesem Wort „Würde“ eine saubere Begrifflichkeit zuzuordnen.

4. Viele Menschen definieren Würde sehr unterschiedlich, manche Menschen verstehen dieses Wort kaum bis nicht.

5. Hinzu kommt, dass dieser Begriff nicht auf jeden Menschen zutrifft. Einfach gesagt, nicht jeder Mensch hat Würde.

6. Wenn nicht jeder Mensch Würde hat, was ist dann an diesen (manchen unwürdigen?) Menschen unantastbar?

7. Macht es Sinn diesen Satz dem deutschen Grundgesetz vorn anzustellen, obwhl nicht jeder Mensch Würde hat? Ist diese Gleichmacherei, dieses „über einen Kamm scheren“, nicht eher dem Traggerüst eines Staates abträglich? Was macht es für einen Sinn, wenn eine Minderheit damit nebulös etwas anfangen kann und die Mehrheit diesen Satz kaum bis nichts begreift?

8. Was macht es Sinn einem Menschen Würde, sagen wir es mal nach Giovanni Pico „Selbstbestimmung“ zuzugestehen, wenn er – der einzelne Mensch – dies nicht haben kann? – weil er Leiharbeiter ist, weil er Befehlsempfänger ist, weil er Abhängiger ist (von Geld, von Drogen, von Anerkennung, von Glaube, von Geburt an, u.s.w.)


Zusammenfassender Gedanke dazu:
Da die „inneren Werte“ der Menschen von „sehr gering“ bis „sehr hoch“ variieren

a. kann davon ausgegangen werden, dass es sehr viele unterschiedliche, innere Werte gibt,

b. und man kann auch unterstellen, dass es Menschen gibt, die keine Werte haben – oder evtl. noch verständlicher gesagt, es gibt Menschen, die eher das Gegenteil von Werten in sich tragen. Das einzig Positive an solchen Menschen ist, dass man sie als schlechtes Beispiel nutzen kann.

Was ist jetzt unantastbar? Die Würde? Welche Würde? Die des Giovanni Pico oder die vom Brockhaus?
oder die Menschenwürde? - die laut Brockhaus so beschrieben wird: Der Anspruch des Menschen, als Träger geistig-sittlicher Werte um seiner selbst willen geachtet zu werden.

Jetzt wird es total konfus. Welcher Mensch mit welchen geistig-sittlichen Werten soll um seiner selbst willen geachtet werden?

Was könnten wir daraus lernen?:
Man sollte sich davor hüten alles erklären zu wollen. Jetzt bin auch ich an diesem Punkte angelangt.
Woran liegt dies? Ich versuche Schwachsinn – im Sinne schwach – zu erklären – einem Sinn zuzuführen.

Das geht nicht! Warum nicht? Es endet im Schwachsinn.



Lösungsvorschläge:


Begriffe, die mehr Verwirrung als Klärung schaffen, vermeiden.
Besser: Begriffe, die mehr Verwirrung als Klärung schaffen, abschaffen.

Schwer verständliche Begriffe, die mehrdeutig sind, eindeutig erklären.
Schwer verständliche Begriffe, die schwer verständlich sind, eindeutig erklären.




Weitere Lösungsvorschläge erbeten an: ulrichhrose@web.de



Bevor Lösungsvorschläge kommen noch ein Querverweis auf den von mir 2002 erklärten Begriff „Intelligenz“

Vielleicht hilft dieser Querverweis, um zu verstehen, was ich mit diesem Artikel zum Ausdruck bringen will:

Wenn ein schwierig zu verstehender Begriff von vielen angesehenen Fachleuten auf unterschiedene Weise definiert wird, dann gibt es wahrscheinlich noch keine wirklich schlüssige und richtige Erklärung für diesen Begriff.

Dazu noch eine letzte Anmerkung von mir: Wer meine Erkenntnis "Der blinde Fleck beim Denken" (DI) nachvollziehen kann, der wird sich auch mit meiner Begriffserklärung der Intelligenz anfreunden können.

Solange mir niemand auf einfache und nachvollziehbare Weise erklären kann, dass diese Erkenntnis falsch ist, solange bin ich stark davon überzeugt, dass meine Definition der Intelligenz zutreffend ist.
Bis heute, den 31.03.2011 wurde ich dazu noch nicht kritisiert, nicht zur 9 Jahre alten Definition des Begriffs Intelligenz und zur ca. ½ Jahr alten Erkenntnis des blinden Flecks beim Denken.


Ulrich H. Rose
* 06.04.1951
vom 31.03.2011

Ergänzung am 04.04.2016: Es fehlt immer noch an Kritik!


Sicher hilft Dir in diesem Zusammenhang auch die Nr. 308 "Vollkommene Begriffe"

und "Was ist ein Begriff?" (DI)

Ein weiterer Aspekt:

Folgendes ist am 25.04.2016 hier ergänzt worden.

Noch mal auf die Überschrift zu kommen: Man sollte nicht alles erklären.


Dahinter verbirgt sich für mich auch ein wichtiger Hinweis an andere Denker:

Zum EINEN weise ich mit der Nr. 166 darauf hin, dass man/frau nicht alles erklären sollte - bevor man/frau darüber nachgedacht hat.

Zum ANDEREN möchte ich darauf hinweisen, dass der/die Erklärende aufpassen muss, nicht dem Zwang zu erliegen, alles erklären zu müssen - vor allem sich selbst.

Es ist für Denker/Denkerinnen wichtig, dass sie die Grenze erkennen, ab wann es sinnvoll ist, mit dem Denken aufzuhören.
Wer dann zwanghaft meint weiterdenken zu müssen, der endet im Wahnsinn. Das Wort Wahnsinn sagt es aus: Den Wahn, in ALLEM einen Sinn erkennen zu müssen.

Weitere Domians = www.Definition-Intelligenz.de + www.Erkenntnis-Reich.de